EKG bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems

Dass Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu EKG-Veränderungen führen können, ist seit über 50 Jahren bekannt. EKG-Veränderungen treten am häufigsten bei Patienten mit subarachnoidealen Hämorrhagien auf, wurden aber auch u.a. in Fällen von intrazerebralen Blutungen, Schlaganfällen, Enzephalitiden und Schädel-Hirn-Traumen beschrieben. Dafür verantwortlich sind wahrscheinlich zerebrale Reflexmechanismen, die zu transienten elektrophysiologischen Veränderungen im Herzen führen. 

EKG

Zu den bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems relativ häufig zu beobachtenden EKG-Veränderungen gehören

  • ST-Streckenveränderungen
  • QT/QTc-Verlängerungen und 
  • neu auftretende U-Wellen

Arrhythmien

Beides, Sinusbradykardien und -tachykardien können auftreten. Atriale Arrhythmien (wandernder Schrittmacher, sinuatriale Blockierungen, atriale Extrasystolen) sind häufig. Das gilt auch für ventrikuläre Extrasystolen. Nicht selten hängen die Arrhythmien aber auch mit kardialen Ko-Morbiditäten zusammen. In Zusammenhang mit einer abnormen QT/QTc-Verlängerung können Torsade de pointes auftreten. 

Klinische Bedeutung des EKGs bei ZNS-Erkrankungen

Das EKG sollte regelmäßig kontrolliert werden (insbes. dre QT/QTc-Zeit). In der Akutphase ist ein kontinuierliches EKG-Monitoring sinnvoll. 

Literatur