Sinusknotenarrest

Von einem Sinusknotenarrest wird gesprochen, wenn der Sinusknoten vorübergehend oder dauerhaft seine Schrittmacherfunktion einstellt. Erfolgt dies vorübergehend, wird auch von einer Sinusknotenpause gesprochen (ohne das diese eindeutig hinsichtlich ihrer Länge definiert ist).

EKG

Wenn der Sinusknoten seine Funktion einstellt, dann fehlen P-Wellen. Die Dauer der resultierenden Pausen ist sehr variable und reicht von mehr etwa 2 Sekunden bis hin zu Minuten. Bei längerem Anhalten treten in der Regel Ersatzrhythmen auf. Beträgt die Dauer der Pause ein Mehrfaches der RR-Intervalldauer, kann von einem sinuatrialen Block II. Grades ausgegangen werden. Der SA-Block III. Grades kann elektrokardiographisch nicht von einem Sinusknotenarrest abgegrenzt werden. 

Abb.: Vorübergehender Sinusknotenarrest (Dauer etwa 10 Sek.). Der Arrest endet mit einer normalen Aktion mit Ursprung im Sinusknoten. Diese wird von einem junktionalen Ersatzschlag gefolgt (Aktion ganz rechts, keine vorausgehende P-Welle). .  

Abb.: Sinusarrest mit einem verzögert einsetzendem junktionalen Ersatzrhythmus. Bei Sinusrhythmus ist das PQ-Intervall normal, P-Wellen fehlen, wenn der junktionale Ersatzrhythmus auftritt.

EKG Sinusknoten-Arrest Sinusknotenpause

Abb.: Langzeit-EKG-Ausdruck.Dargestellt sind 4 Phasen eines Sinusarrests (max. Dauer 8,1 s). Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass keine wirklichen Pausen, sondern Artefakte vorliegen, da Herzaktionen zum Teil fehlen. Bei genauer Betrachtung ist das aber nur bei dem Rhythmusstreifen ganz oben der Fall. Bei dem 2. und 3. Streifen, sind T-Wellen links am Bildrand sichtbar. Der untere Streifen zeigt dann auch zwei Herzaktionen, dazwischen eine Pause von 6,4 s. Der erste Schlag nach der Pause unten ist ein junktionaler Schlag (eine vorausgehende P-Welle ist nicht sichtbar). Die Pausendauer nimmt von oben nach unten ab. 

Literatur