Herzfrequenz und Grundrhythmus bei Kindern und Jugendlichen

Die Herzfrequenz liegt im Kindesalter höher als bei Erwachsenen. Bei Jugendlichen nähert sich die Herzfrequenz der von herzgesunden Erwachsenen. Die nachfolgenden Tabellen führen Normalbereiche auf. Die Daten basieren auf eine in den 1970er Jahren durchgeführten Untersuchung. Viele pädiatrische Lehrbücher beziehen ich auf diese Quelle. 

Tabelle: Herzfrequenz bei Säuglingen in Abhängigkeit vom Lebensalter.

Alter 0-1 Tage 1-3 Tage 3-7 Tage 7-30 Tage 1-3 Monate 3-6 Monate 6-12 Monate
 Herzfrequenz (/min) 94–155 (122) 91–158 (122) 90–166 (128) 106–182 (149) 120–179 (149)  105–185 (141) 108–169 (131)

2. und 98. Perzentile, Mittelwerte (in Klammern). Nach Davignon et al. 1979.

Tabelle: Herzfrequenz bei Kindern in Abhängigkeit vom Lebensalter. Nach 

Alter (Jahre) 1-3  3-5 5-8 8-12 12-16
 Herzfrequenz (/min) 89-152 (119) 73-137 (109) 65-133 (100) 62-130 (91) 60-120 (80) 

2. und 98. Perzentile, Mittelwerte (in Klammern). Nach Davignon et al. 1979.

Bei Kindern und Jugendlichen liegt eine respiratorische Sinusarrhythmie vor: Bei der Inspiration kommt es, basierend auf einer stärkeren Füllung des Herzens, zu einem reflektorischen Anstieg der Herzfrequenz. Für die Exspiration gilt das Gegenteil.

 

Nicht selten sind auch ein „wandernder Vorhofschrittmacher“, d. h. ein Wechsel des Schrittmachers mit entsprechenden Änderungen der P-Wellenmorphologie, und das zeitweise Dominieren eines junktionalen Rhythmus. Letzterer verschwindet bei Belastung. 

 

Auch nächtlich kurzzeitig auftretende AV-Blockierungen II. Grads, Typ Wenkebach sind in diesen Lebensabschnitten als Normalbefund zu werten. 

Literatur